Deutschlands Tennis-Blog des Jahres 2023

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Wimbledon 2021


Seit der ersten Championships im Jahr 1877 hat sich Wimbledon von seinen Wurzeln als Gartenparty-Turnier zu einem Grand-Slam-Turnier mit einem Millionenpublikum auf der ganzen Welt entwickelt. Der einzige Slam, der auf Rasen ausgetragen wird, hält weiterhin viele langjährige Traditionen in Ehren, darunter eine strenge Kleiderordnung für die Teilnehmer, das Essen von Erdbeeren und Sahne und königliche Schirmherrschaft. Wimbledon ist das älteste Tennisturnier der Welt. Grund genug, dass die Tennis-Wetten beim Turnierstart jedes Mal heiß laufen. Dieses Jahr begann es Ende Juni und ist die 134. Ausgabe der Meisterschaften. Andy Murray war in den letzten Jahren das Zugpferd und holte sich 2013 und 2016 den Titel im Herreneinzel. Andy Murray hat zugegeben, dass sein Ausscheiden in Wimbledon sehr frustrierend war und Zweifel an seiner Zukunft aufkommen ließ. Der zweimalige Wimbledon-Champion schied in der dritten Runde im „All England Club“ in einfachen Sätzen gegen Denis Shapovalov aus. Er hatte zum ersten Mal seit seiner schweren Hüftverletzung im Jahr 2017 wieder zwei Matches bei einem Grand Slam gewonnen, musste sich am Ende aber deutlich geschlagen geben. Und obwohl er mit stehenden Ovationen verabschiedet wurde, warf Murrays Frustration über die Art seines Ausstiegs Fragezeichen darüber auf, wie viel Zeit ihm in diesem Sport noch bleibt. Murray hat drei Grand-Slam-Titel auf seinem Konto und war einst Teil des Pantheons der goldenen Generation des Herrentennis neben Roger Federer, Novak Djokovic und Rafael Nadal. Aber da sein Körper nicht mehr in der Lage ist, auf höchstem Niveau zu konkurrieren, machte der Schotte eine frustrierte und zwiespältige Figur, während er sich mit dem Für und Wider auseinandersetzte, in einem Sport zu bleiben, der so viel verlangt.


Es gibt wohl keinen anderen Tennisplatz auf der Welt, der für mehr Träume, Mythen und unvergessene Matches steht: Der Center Court in Wimbledon


Auch das Nachwuchstalent Emma Raducanu war im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Sie lag in ihrem Viertrundenmatch gegen Ajla Tomljanovic einen Satz zurück, kam aber nach einer medizinischen Auszeit in der Mitte des zweiten Satzes nicht mehr aus den Umkleidekabinen heraus. Emma Raducanus bemerkenswertes Wimbledon-Debüt fand ein enttäuschendes Ende, als der britische Teenager in der vierten Runde von Ajla Tomljanovic ausgeschaltet wurde. Die 18-Jährige hatte die Fans bei SW19 in ihren Bann gezogen, nachdem sie mit drei aufeinanderfolgenden glatten Satzgewinnen nur einen Sieg vom Viertelfinale entfernt war und damit als jüngste Britin in der Open-Ära dieses Stadium erreichte. Aber Tomljanovic - die vor dem Match 263 Plätze höher eingestuft war als ihre Gegnerin - erwies sich als zu stark und gewann den ersten Satz mit 6:4, bevor Raducanu den Platz wegen einer medizinischen Auszeit verließ, als sie im zweiten Satz 0:3 zurücklag. Raducanu wurde während des Matches von Sanitätern betreut. Sie zeigte deutliches Unwohlsein, als sie sich auf den Weg zurück in die Umkleidekabinen machte, so dass der Schiedsrichter das Match aus medizinischen Gründen abbrechen musste. Wimbledon gab dann bekannt, dass Raducanu ihr Match wegen Atembeschwerden abgebrochen hat. Ihr unglaublicher Spielstil und ihr gewinnendes Lächeln haben ihr eine Menge von Fans eingebracht, und ihr wird eine große Zukunft im Tennissport vorausgesagt.

Auch Angelique Kerber and Alexander Zverev sorgten bei diesem Wettkampf für Schlagzeilen. In den drei Jahren und elf Grand-Slam-Turnieren seit dem Wimbledon-Sieg von Angelique Kerber ist die Deutsche fünfmal in der ersten Runde ausgeschieden und in der Weltrangliste von Platz 2 auf Platz 28 zurückgefallen. Aber die Klasse und das Können auf Rasen ist eine bleibende Qualität und die 33-Jährige ist wieder zurück im Geschäft eines Grand Slams. Nach ihrem brillanten Zweitrundenmatch gegen die Spanierin Sara Sorribes Tormo - vielleicht das beste Spiel seit ihrem Wimbledonsieg - meldete sich die deutsche Nummer eins eindrucksvoll zurück. Gegen Aliakandra Sasnovich lief nichts zusammen - doch nach einer Regenpause spielte Kerber wie ausgewechselt und verkörperte pure Dominanz. Die sichtlich beeindruckte Weißrussin hatte beim 2: 6, 6: 0, 6: 1 nicht mehr den Hauch einer Chance. Doch die einzige verbliebene Wimbledonsiegerin im Feld weiß auch, dass Gauff, für viele der kommende Star der Szene, ein ganz anderes Kaliber ist.

Zverevs Aufgabe war aber nicht weniger knifflig. Der 24-Jährige hat eine makellose Bilanz von drei Siegen ohne Satzverlust aus drei Matches gegen den vier Jahre jüngeren Auger-Aliassime - doch die beiden trafen zum ersten Mal auf Rasen aufeinander. Nach dem hart umkämpften, aber souveränen 6:7 (3:7), 6:4, 6:3, 7:6 (7:4) in der dritten Runde gegen den Amerikaner Taylor Fritz sah Zverev aber noch Verbesserungspotenzial. Der Weltranglistensechste Zverev hat in diesem Jahr eine Bilanz von 26:10 Spielen, darunter zwei ATP-Tour-Titel beim „Abierto Mexicano Telcel presentado por HSBC“ und den „Mutua Madrid Open“. Letzten Monat erreichte er das Halbfinale von Roland Garros und liegt derzeit auf der vierten Position im FedEx ATP „Race To Turin“ für einen Platz bei den Nitto ATP Finals, die vom 14. bis 21. November ausgetragen werden.

Obwohl sich viel verändert hat, seit die Wimbledon Championships im Jahr 1887 eingeführt wurden, gibt es heute, wenn wir an die Wimbledon Fortnight denken, eine Reihe von traditionellen Bildern, die uns immer noch in den Sinn kommen. Die obligatorischen Erdbeeren und Sahne, von denen es schätzungsweise 28.000 Kilo englische Erdbeeren und 7000 Liter Sahne pro Jahr verbraucht werden, die weiße oder fast ganz weiße Kleiderordnung, die immer noch Pflicht ist, oder die starke Verbundenheit mit der königlichen Familie, um nur einige zu nennen. All das zusammengenommen bewahrt weiterhin Wimbledon seinen Platz sowohl im britischen Erbe als auch an der Spitze der Tenniswelt.


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