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Davis Cup Finale 2019 in Madrid: Alle Infos zum Finalturnier – Nationen, Spieler, Davis Cup live im Internet-Stream

Quo vadis Davis Cup? Das Davis Cup-Finale 2019

Vom Davis Cup-Finale 2019 berichtet Karsten Schmidt-Garve.

Tennis Davis Cup Finale 2019 Rafael Nadal (hier bei den Australian Open in Melbourne) tritt - anders als z.B. Alexander Zverev - beim Davis Cup-Finale 2019 in Madrid an.


Keine Frage: In schnelllebigen Zeiten wie unseren muss man sich verändern. Das gilt auch für den Tennissport. Damit Tennis im Fernseh- und Internetzeitalter für die Fans interessant bleibt, gibt es immer wieder Änderungen, die das Profitennis interessanter machen sollen. Ein Beispiel ist die sukzessive Durchsetzung der No Let-Regel.

 

Davis Cup 2019: Majestätsbeleidigung und ein attraktiver Schritt in die Tennis-Zukunft?


Kaum eine Reform im Profitennis wurde jedoch so heftig kritisiert wie die Neugestaltung des ehrwürdigen Davis Cups. Die Reform des Davis Cups bringt dem internationalen Tennisverband ITF zusätzliche Milliardeneinnahmen. Initiiert und ins Leben gerufen wurde die millionenschwere Veranstaltung bekanntlich von einer Investorengruppe rund um den spanischen Fußballer Gerard Piqué.

  • Viele Tennisprofis, Funktionäre und Puristen der Sportart befürchten einen irreparablen Imageschaden. Denn ab 2019 wird der älteste, jährlich stattfindende Sportwettbewerb der Welt in einem gänzlich neuen Modus ausgetragen. Statt der über das gesamte Jahr verteilten Spieltage mit den oftmals so attraktiven Heimspielen werden jetzt 18 (statt vorher 16) Nationen in einem einwöchigen Davis Cup Final-Event den Nachfolger des Davis Cup- Titelverteidigers Kroatien ermitteln. Ausgetragen werden die Matches nicht mehr im Modus Best of five, sondern jetzt lediglich über zwei Gewinnsätze.


Das sind die Kritikpunkte am neuen Davis Cup-Format

 

Die Heimmannschaft konnte Bodenbelag und Spielort auswählen, freitags und sonntags wurden im Über-Kreuz-Modus die Einzel ausgespielt, am Samstag wurde das Doppel gespielt, alle Matches wurden über drei Gewinnsätze gespielt – alles das führte zu zahlreichen unvergesslichen, epischen Tennis-Matches, die es in dieser Form beim Davis Cup Finale 2019 zumindest in dieser Form nicht mehr geben wird.

Für Tennis-Legende und Boris Beckers langjährigen Manager Ion Tiriac, der zwischen 1969 und 1972 für Rumänien selbst dreimal im Davis Cup-Endspiel stand, ist die Davis Cup Reform des Jahres 2019 ein Skandal: „Diese Leute sind krank im Kopf“, beschimpft Tiriac die Organisatoren, „die haben noch nie einen Tennisball geschlagen, sie ruinieren 120 Jahre Tradition. Ich nenne das, was die ITD gemacht hat, Majestätsbeleidigung. Sie sollten dafür lebenslänglich verurteilt werden.“

 

Warum spielt z.B. Alexander Zverev nicht beim Davis Cup Finale 2019?

 

Kritik an der Davis Cup-Reform kam nicht nur vom Deutschen Tennis Bund DTB, auch Deutschlands Spitzenspieler Alexander „Sascha“ Zverev urteilt eindeutig: „Ein schlechteres System könnte man sich nicht ausdenken.“

Sorgte Alexander noch im Februar 2019 maßgeblich dafür, dass sich Deutschland mit einem 5:0-Sieg über Ungarn für das Davis Cup Finale qualifizieren konnte, hat er seine Teilnahme am Finale in Madrid aber frühzeitig ausgeschlossen: Zverev tritt nicht an, weil sich seine wichtige Regenerationszeit bis zum Start in die neue Saison um circa drei Wochen verkürzen würde. Nach fast 50 absolvierten Matches im Jahr 2019 eine zu große Hürde für den 22-jährigen Zverev.

  • Statt zur Davis Cup-Woche in Madrid flog Zverev stattdessen gemeinsam mit Roger Federer von den ATP Finals in London direkt nach Südamerika, wo in Argentinien, Kolumbien, Chile, Ecuador und Mexiko Showmatches anstehen. Später wird sich Zverev dann in New York einer Augenoperation unterziehen.



Welche Top-Stars des Tennis fehlen noch beim Davis Cup Finale 2019?

 

Neben Alexander Zverev, der seine Ablehnung gegenüber dem späten Termin für das Finalturnier immer wieder deutlich machte, werden zudem weitere Stars in der Davis-Cup-Finalwoche fehlen. Die Schweiz konnte sich nicht für die Endrunde qualifizieren, so dass Roger Federer und Stan Wawrinka nicht dabei sein werden.

Der griechische ATP Final-Sieger Stefanos Tsitsipas hat keine schlagkräftigen Landsleute zur Verfügung und wird somit in Madrid ebenfalls fehlen. Auch Österreich hat die Qualifikation nicht geschafft – Dominic Thiem wird also ebenfalls fehlen. Kei Nishikori kann aufgrund einer Verletzung nicht für Japan antreten.

 

Was ist neu am Davis Cup 2019?

 

Bis zum Jahr 2018 wurde der Sieger im Davis Cup in der Weltgruppe 1 zwischen 16 Nationen in einem K.o-Format vom Achtelfinale bis zum Finale ermittelt. Die Matches wurden gespielt über drei Tage (von Freitag bis Sonntag) mit insgesamt vier Einzeln und einem Doppel, die im Best-of-five-Modus ausgetragen wurden. 2019 findet der Davis Cup in einem völlig neuen Format statt. 18 Mannschaften spielen in einem Finalturnier innerhalb von sieben Tagen um den Titel.


Wie ist der Modus des neuen Davis Cups?

Es gibt jeweils sechs Gruppen mit je drei Nationen. Gespielt wird im Round-Robin-Modus mit zwei Einzeln und einem Doppel über jeweils zwei Gewinnsätze. Die sechs Gruppensieger sowie die zwei besten Zweitplatzierten ziehen ins Viertelfinale ein und kämpfen im K.o.-System um den Titel.

 

 

Davis Cup Finalturnier 2019: Wie ist der Zeitplan?

Vom 18. bis 21. November finden die Gruppenspiele statt. Am Donnerstag, 21. November, wird ab 18 Uhr das erste Viertelfinale ausgetragen. Die drei weiteren Viertelfinals werden am Freitag, 22. November gespielt – eines ab 11 Uhr, zwei ab 18 Uhr. Die Halbfinals finden am Samstag (ab 11 Uhr und 18 Uhr) statt. Das Finale wird am Sonntag, 24. November, ab 16 Uhr gespielt.

 

Wird der Davis Cup im Fernsehen übertragen? Gibt es einen Livestream vom Davis Cup Finale 2019 in Mdrid?

Eine Live-Übertragung im deutschen Fernsehen wird es nicht geben. Der Online-Streamingdienst DAZN wird den Davis Cup übertragen. Das erforderliche Abo für die Internet-Plattform DAZN kostet monatlich 9,95 Euro.


Die Gruppen beim Davis Cup Finale 2019


Gruppe A: Frankreich, Serbien, Japan

Gruppe B: Kroatien, Spanien, Russland

Gruppe C: Argentinien, Deutschland, Chile

Gruppe D: Belgien, Australien, Kolumbien

Gruppe E: Großbritannien, Kasachstan, Niederlande

Gruppe F: USA, Italien, Kanada

 

Welche Spieler nehmen am Davis Cup teil?

Starspieler an der Finalrunde des Davis Cups sind Rafael Nadal und Novak Djokovic. Für Russland ist Daniil Medvedev am Start, interessant besetzt ist auch Australien, das u.a. Alex de Minaur und Nick Kyrgios antritt.


Gruppe A

Frankreich

Gael Monfils, Benoit Paire, Jo-Wilfried Tsonga, Pierre-Hugues Herbert, Nicolas Mahut

Serbien

Novak Djokovic, Dusan Lajovic, Viktor Troicki, Filip Krajinovic, Janko Tipsarevic

Japan

Yoshihito Nishioka, Yasutaka Uchiyama, Taro Daniel, Ben McLachlan, Yuichia Sugita


Gruppe B

Kroatien

Marin Cilic, Borna Coric, Mate Pavic, Nikola Mektic, Ivan Dodig

Spanien

Rafael Nadal, Roberto Bautista Agut, Pablo Carreno Busta, Feliciano Lopez. Marcel Granollers

Russland

Daniil Medvedev, Karen Khachanov, Andrey Rublev, Evgeny Donskoy


Gruppe C

Argentinien

Diego Schwartzman, Guido Pella, Leonardo Mayer, Horacio Zeballos

Deutschland

Jan-Lennard Struff, Philipp Kohlschreiber, Dominik Koepfer, Kevin Krawietz, Andreas Mies

Chile

Cristian Garin, Nicolas Jarry, Alejandro Tabilo, Marcelo Toma Barrios Vera, Hans Podlipnik-Castillo


Gruppe D

Belgien

David Goffin, Kimmer Coppejeans, Sander Gille, Joran Vliegen, Steve Darcis

Australien

Alex de Minaur, Nick Kyrgios, John Millman, Jordan Thompson, John Peers

Kolumbien

Daniel Ehlali Galan, Santiago Giraldo, Nicolas Mejia, Juan Sebastian Cabal, Robert Farah


Gruppe E

Großbritannien

Andy Murray, Daniel Evans, Jamie Murray, Neal Skupski

Kasachstan

Alexander Bublik, Mikhail Kukushkin, Dmitry Popko, Aleksandr Nedovyesov, Andrey Golubev

Niederlande

Robin Haase, Tallon Griekspoor, Botic van de Zandschulp, Wesley Koolhof, Jean-Julien Rojer


Gruppe F

USA

Taylor Fritz, Reilly Opelka, Sam Querrey, Frances Tiafoe, Jack Sock

Italien

Matteo Berrettini, Fabio Fognini, Andreas Seppi, Lorenzo Sonego, Simone Bolelli

Kanada

Felix Auger-Aliassime, Denis Shapovalov, Brayden Schnur, Vasek Pospisil

 

 

Davis Cup 2019: Hier wird das Finalturnier ausgetragen

Spielstätte ist die Caja Magica in der spanischen Hauptstadt Madrid. In dem Sportkomplex findet seit 2008 ein kombiniertes Sandplatzturnier der ATP und WTA statt. Die Partien im Davis Cup werden in drei überdachten Stadien ausgetragen. Estadio Manolo Santana (12.442 Zuschauer), Estadio Arantxa Sanchez (3.194 Zuschauer). Estadio 3 (2.730 Zuschauer).


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